Tagebuch Februar bis April 2012

28.04.2012

Es ist Samstag und wir gehen ins Büro. Hier in China gibt es nämlich eine praktische Regelung, dass Brückentage vorher reingearbeitet werden. Am 1.Mai ist nämlich auch in China Feiertag, übrigens der einzige Feiertag, den Deutschland und China gemeinsam haben! Der 1. Mai ist in diesem Jahr ein Dienstag und um drei Tage am Stück frei zu haben (Sonntag, Montag und Dienstag), arbeiten alle am Samstag und bleiben dafür am Montag zu Hause. Wenn es mal mehr Tage zu überbrücken gibt, wird halt an mehreren Samstagen gearbeitet.

 

27.04.2012

Wir haben das Gefühl die Welt würde untergehen. Am Nachmittag um kurz nach zwei Uhr beginnt der Himmel sich erst gelb und dann bräunlich zu verfärben bis es dunkel wird. Im Ernst, es wird stockfinster als wäre es Nacht. Und das Mitten am Tag. Dann blitzt und regnet es ein wenig und wird nach einer halben Stunde langsam wieder hell. Ein merkwürdiges Schauspiel. Das ist schon etwas unheimlich. 

 

25.04.2012

Es ist Schmuddelwetter. Es regnet und ist saukalt. Gestern hatten wir 23°C, heute 7°C. Wenn es hier regnet, überfluten die Straßen in kürzester Zeit. Heute morgen konnte man das aus dem Busfenster gut beobachten. An manchen Stellen stand das Wasser bis zu 15 cm auf den Straßen. Der Weg zur Bushaltestelle war zum Glück einigermaßen passierbar. Bei Regen kann man sich hier schnell mal die Schuhe ruinieren. Es ist nämlich umstritten, ob es besser ist die Schuhe anzulassen und danach wegzuwerfen oder sie auszuziehen ohne zu wissen wo hinein man tritt. Manchmal geben hier auch die Gullideckel nach, meistens bei Regen. Allein rund ums Hotel gibt es drei Löcher, an denen die Gullideckel eingebrochen sind. In einem steckte das linke Vorderrad eines Autos, in dem anderen ein Pylon und ein Kehrbesen und im dritten ein Blumenkübel. Zum Reparieren wird dann einfach Sand hineingekippt, der beim nächsten Regen wieder weggespühlt wird. Ein Kreislauf...
Man schaut sich hier Gullideckel ganz genau an, bevor man darauf tritt, auch wenn es nicht regnet. Bei dem mit dem Pylon und dem Kehrbesen konnte man einen Tag vorher schon erkennen, dass der Gullideckel nicht mehr lange halten würde. Einen Tag später steckten dann der Pylon und der Kehrbesen drin. Vielleicht war vorher auch schon ein Auto reingefahren, sehr wahrscheinlich sogar. Fazit: bei Regen niemals in Pfützen treten bei denen man den Boden nicht sehen kann, sonst verschwindet man vielleicht in einem Loch. So etwas soll durchaus gelegentlich vorkommen.

Im Nachhinein haben wir gehört, dass in der Zeitung stand der Regen sei künstlich herbeigeführt worden durch Raketen, die in den Himmel geschossen wurden...

 

24.04.2012

Wir haben uns für die Führerscheinprüfung angemeldet. Dazu mussten wir zu der Behörde bei der wir auch unsere Arbeitserlaubnis erhalten haben und dort unseren Pass, die Arbeitserlaubnis und den deutschen Führerschein vorzeigen.

In ca. einer Woche findet dann ein medical Check statt und in ca. zwei Wochen die theoretische Prüfung. Dazu muss man aus einem Fragenkatalog von 1000 Fragen in 45 Minuten 100 Fragen beantworten und davon 90 richtig haben.

 

Außerdem haben wir die Schlüssel für unsere Wohnung bekommen. Die Vermieterin wollte uns gleich noch eine Katze mit dazu verkaufen. Aber wer soll sich um das Tier kümmern, wenn wir unterwegs sind? Also keine Katze.

 

19.04.2012

Tomaten sind kein Gemüse

In China scheinen Tomaten zur Kategorie Obst zu gehören und nicht zum Gemüse. Hierzu zwei Beispiele:

In unserem Hotel gibt es jeden Abend Buffet und zum Nachtisch gibt es dort unter anderem einen Schokobrunnen! Neben dem Schokobrunnen befindet sich ein Ständer, in dem auf Holzspieße gesteckte Leckereien stecken, die man dann unter die flüssige Schokolade halten kann. Da gibt es Melone, Marshmallows, Mandarinen und ... Tomaten!

In der Kantine gibt es zum Nachtisch einen Obstsalat aus Melonen, Bananen, Orangen und Tomaten - mit Vanillesoße!

 

16.04.2012

Chinesen haben einen Fable für Schonbezüge in Autos. Hier hat so ziemlich jedes Auto Schonbezüge auf allen Sitzen. Die gibt es in allen Farben und Varianten. Es gibt hier sogar einen Markt, in dem es eine ganze Etage voller Schonbezüge git. Es gibt sie in Leoparden Design, als Schaffell, Monchichi oder Hello Kitty Version inklusive des passenden Lenkradüberziehers. Der Werksbus, mit dem Sophie jeden morgen eine Stunde zur Arbeit fährt, unterscheidet sich von den 20 anderen Werksbussen durch Winnie Pooh Schonbezüge. Ein ganzer Reisebus voller Winnie Pooh! Heute jedoch, ein Aufschrei: die Winnie Pooh Schonbezüge sind verschwunden und ersetzt durch Louis Vuitton Schonbezüge!  

 

13.04.2012

Unser Fluggepäck ist angekommen, nach sechs Wochen! Wir waren ursprünglich davon ausgegangen, dass es zwei Wochen nach unserer Ankunft hier eintreffen wird.

Einer von sechs Kartons ist etwas angeditscht und der Inhalt durcheinandergewirbelt, aber es ist alles angekommen. Nach einigen Geschichten, die wir hier gehört hatten, haben wir schon befürchtet, dass uns der Zoll einiges abnehmen würde, aber es ist alles drin geblieben. Nachdem unser Fluggepäck nämlich gepackt und unterwegs nach China war, hatten wir gehört, dass man lieber keine Elektrogeräte einpackt. Nur hatte uns darauf vorher niemand hingewiesen. Wir hatten im Fluggepäck Simons Computer, eine Frizz Box, den Drucker,... Nun ist aber alles da. 

 

Kulinarisches Highlight: Seeigel! Simon und ich sind gemeinsamt auf Businesstrip und beim Lieferanten gibt es Seeigel. Die liegen dann inklusive der langen schwarzen Stacheln auf den Rücken gedreht auf einem Teller in der Mitte des Tisches und man nimmt sie mit den Händen davon runter und legt sie auf seinen eigenen Teller, träufelt etwas Essigsoße in die Öffnung hinein und löffelt sie aus. Der Inhalt hat eine mußige Konsistenz. Optisch ein Hingucker, geschmacklich eher unnötig. Wer sich nicht freiwillig einen Seeigel nimmt und lieber zu den sicheren bekannten Speisen greift, bekommt von Firmenchef persönlich einen Seeigel auf den Teller gelegt. 

 

12.04.2012

Sophie hat an der vom Werksarzt angebotenen Krankenhaustour teilgenommen. Es gibt hier ein Krankenhaus, in dem eine spezielle VIP Abteilung für Expats eingerichtet wurde. Als wir mit der Gruppe von 15 Expats, bzw. deren Frauen durch das Krankenhaus gezogen sind, um uns alles anzusehen, haben wir erstaunte Blicke auf uns gezogen.

Krankenhäuser in China unterscheiden sich deutlich von Krankenhäusern in Deutschland und es ist ein gutes Gefühl zu wissen, an wen man sich wenden kann, denn an der Anmeldung kommt man im Notfall mit Englisch oder Deutsch nicht weit. Die chinesische Ärztin hat ihre Ausbilung in Deutschland gemacht und wenn man es noch bis in den zweiten Stock schafft, dann sind dort Krankenschwestern, die Englisch sprechen. Man muss halt nur wissen wohin und das schaut man sich besser vorher schon mal an, auch wenn wir hoffen diesen Service nicht in Anpruch nehmen zu müssen.

 

10.04.2012

In Shenyang finden 2013 die Chinesischen Spiele statt, eine große Sportveranstaltung, die ihre Schatten voraus wirft. Hier wird momentan sehr viel gebaut und aufgehübscht. Es gibt hier drei Straßenringe in der Stadt: einen Innenstadtring, einen mittleren Ring und außen herum eine Autobahn. Bis zu den Chinesischen Spielen sind gleichzeitig der mittlere Ring und die Autobahn für Bauarbeiten voll gesperrt. Die Straßen sind ohnehin schon voll und diese Situation hilft leider nicht dabei das allabendliche Verkehrschaos zu verringern. Damit werden wir nun ein Jahr lang leben müssen. Bisher schauen wir uns das ganze noch etwas unbeteiligt durch das Busfenster an. In ein paar Wochen, sobald wir den chinesischen Führerschein bestanden haben, sitzen wir selbst mittendrin.

 

09.04.2012

Es ist Ostermontag, aber wie bereits erwähnt, gehen wir arbeiten. Obwohl es Ostern hier nicht gibt, ist der Osterhase für uns trotzdem gekommen. Zumindest wurde uns mitgeteilt, dass unsere Luftfracht, die laut ursprünglichem Plan etwa zwei Wochen nach unserer Ankunft hier eintreffen sollte (zur Erinnerung: wir sind jetzt fünf Woche da), am Wochenende in Shenyang gelandet ist. Das heißt aber nicht, dass wir das jetzt einfach so abholen können. Nein, jetzt kommt erst noch der Zoll und das dauert 5 Arbeitstage, also bis nächste Woche.

Um das ganze aus dem Zoll zu holen, musste Sophie ca. 25 Unterschriften auf in chinesisch geschriebenen Zolldokumenten leisten - immer neben dem für China unumgänglichen roten Stempel. Was auch immer wir da jetzt gekauft haben. Mal schauen, was nächste Woche geliefert wird.

 

Die heutige Temperatur: 22°C :-) Wir haben den Frühling einfach übersprungen. Von nun an ist Sommer.

 

08.04.2012

Frohe Ostern! Heute ist Ostersonntag. Das Fest mit dem Hasen und den bunten Eiern haben die Chinesen noch nicht für sich als Feiertag entdeckt. Wir gehen also an Karfreitag und Ostermontag brav in die Arbeit. Ostereier hätten wir lange suchen können...

 

Sophie hat sich heute ihre erste Massage hier gegönnt. Massagen sind hier im Vergleich zu Deutschland ziemlich günstig (eine Stunde für ca. 15 Euro) und daher sehr beliebt. Man glaubt gar nicht wieviel Kraft in so einer kleinen chinesischen Masseurin steckt. Das ist wirklich unglaublich, wie die mir eine Stunde lang den Rücken geknetet hat. Und eine Stunde ist erst die kurze Variante. Länger hätte ich aber nicht durchgehalten. Da muss man sich wohl erst dran gewöhnen und regelmäßig hingehen.

 

Übrigens: wir haben heute 18°C! Das ist zum ersten Mal wärmer als in Deutschland. Von dort werden 2°C gemeldet.

 

04.04.2012

Qingming Fest - Heute ist ein chinesischer Feiertag und wir haben frei. Das Qingming Fest ist eine Art Totensonntag, an dem man der Ahnen gedenkt. Zumindest war das urspünglich so gedacht. Heutzutage scheint das allerdings nur noch nebenbei zu passieren. Die Geschäfte haben geöffnet und allewelt genießt den freien Tag. Nachdem wir gefrühstückt haben und wieder zurück auf dem Hotelzimmer sind, hören wir von draußen laute Musik und teilweise etwas schrägen Gesang. Gegenüber des Hotels hat ein großes Elektronikgeschäft eine Bühne aufgebaut und macht dort eine Promotion Aktion für eine chinesische Karaoke Anlage und das in einer wahnsinnigen Lautstärke. Das müsste man sich mal in Deutschland am Totensonntag vorstellen.

 

03.04.2012

Taxifahren in Shenyang

Dieser Eintrag hat nichts mit dem heutigen Datum zu tun, aber da ansonsten nichts Spannendes passiert ist, berichte ich heute mal davon.

Wir fahren hier vergleichsweise häufig mit dem Taxi, denn es ist eine einfache und günstige Möglichkeit von A nach B zu kommen. Eine Fahrt von 10-15 Minuten kostet umgerechnet gerade mal 1,50 Euro und Taxis fahren hier kreuz und quer durch die Stadt und bei Bedarf hält man einfach eines an indem man mit dem ausgetreckten Arm seitlich auf und abwinkt. Das Warten auf ein Taxi dauert hier im Normalfall keine 30 Sekunden. Wenn dann eines anhält, beginnt der schwierigste Teil, nämlich dem Fahrer klarzumachen wohin man gebracht werden möchte. Englisch sprechen die Fahrer nämlich nicht und jeder Versuch dem Fahrer das Ziel der Fahrt auf Chinesisch zu nennen, scheitert an der falschen Aussprache der Fahrgäste. Zum Glück gibt es von BMW einen Taxi Guide, in dem alle wichtigen Punkte der Stadt (auch Hotels, Restaurants, Krankenhäuser und Shoppingmalls) auf Englisch und in chinesischen Schriftzeichen aufgeführt sind. Das hält man dem Taxifahrer dann vor die Nase. Der wiederum studiert ausführlich die Schriftzeichen und dann beginnt die rasante Fahrt. Der Fahrer drückt noch einen Knopf und dann kommt aus einem kleinen Lautsprecher auf dem Armaturenbrett eine quietschende Stimme auf Englisch mit chinesischem Akzent: "Welcome to Shenyang. Please fasten your seat belt." Und dann schaut man sich um, stellt fest, dass man in einem etwas verranzten Taxi sitzt, dessen Rückbank mit einem durchgängigen Schonbezug überzogen ist, unter dem die Gurtschlösser und Anschnallgurte verschwunden sind. Da hilft dann nur das Festhalten am Türgriff.  

 

02.04.2012

Die Außentemperatur beträgt 3°C. Gestern wurden (in ganz China) die Heizungen abgestellt (die Heizperiode ist vom 01.11. bis zum 31.03. festgelegt). Bei Simon im Büro herrschen gefühlte 10°C. Das ist kein Aprilscherz! Die Heizung im Büro hängt leider an der Fernwärme. Die Teamassistentinnen sitzen jetzt halt alle in der Winterjacke am Schreibtisch. Die Produktionshalle hat zum Glück ein unabhängiges Heizsystem - da geht man doch gerne mal raus aus dem Büro und schaut vor Ort nach dem Rechten. Ich hoffen nur, dass unsere neue Kaffeemaschine nicht über Nacht einfriert und die Schläuche platzen.

 

01.04.2012

Heute wurden die Heizungen abgestellt. Im Hotel merken wir nichts davon.

Haben uns einen daoistischen Tempel (Taiqing Palace) angesehen. Sehr schön, Fotos folgen.

 

31.03.2012

Es ist Samstagabend. Wir sitzen in einem kanadisch-chinesisch geführten Irish Pub, essen italienische Pizza und trinken bayerisches Bier. Auf der Leinwand läuft FC Bayern München vs. 1.FC Nürnberg. Live! Mitten in China.

 

29.03.2012

Mit der Arbeitserlaubnis haben wir auch unsere Reisepässe zurückbekommen. Jetzt können wir damit entweder den Führerschein beantragen (den muss man hier neu machen, allerdings nur eine theoretische Prüfung) oder unser Fluggepäck endlich losschicken lassen und das dann mit dem Pass aus dem Zoll holen.

Wir müssen uns nur noch entscheiden worauf wir Priorität legen. Mittlerweile wird es auch hier etwas wärmer und so langsam werden die Daunenjacken zu warm und andere Jacken haben wir nicht dabei, da wir ja davon ausgegangen sind, dass das Fluggepäck zwei Wochen nach unserer Ankunft hier eintreffen wird. Jetzt sind wir schon fast vier Wochen hier...

 

26.03.2012

Heute haben wir unsere Arbeitserlaubnis erhalten! Zuerst dachte ich wir wären gleich eingebürgert worden, denn die "Alien Employment Permit" sieht aus wie ein Reisepass mit chinesischer Schrift drauf.

 

23.03.2012

Es schneit schon wieder, was für ein Start ins Wochenende! Auf den Straßen verstärkt sich das alltägliche Verkehrschaos. Und in einer Woche (am 01. April) endet die diesjährige Heizsaison und die Heizung wird abgestellt. Das ist von der Zentrale so verordnet.

 

20.03.2012

Hier im Hotel gibt es einen schönen Fitnessbereich und ein großes Schwimmbad. Unter dem Vorsatz regelmäßig Sport zu machen und der Vorschrift, dass man für die Benutzung des Schwimmbades eine Badekappe benötigt, haben wir uns auf die Suche nach Badekappen gemacht. Schräg gegenüber des Hotels sind zwei Sportläden des bekannten deutschen Sportartikelherstellers mit den drei Streifen (ca. 70 Meter voneinander entfernt). In beiden Läden gibt es exakt dasselbe Angebot, nämlich sportliche Freizeitkleidung, aber keine Sportbekleidung, also auch keine Badekappen. Ein paar Meter weiter sind wir dann auf ein großes Sportgeschäft gestoßen. Im vierten Stock gab es dann auch die von uns gesuchten Badekappen. Während wir uns unsere Badekappen aussuchten, stand uns eine chinesische Verkäuferin zur Seite und als wir dann welche gefunden hatten, deutete sie uns mit zu ihrem Tresen zu kommen. Dort zückte sie ein Klemmbrett auf dem sich eine Liste mit drei Durchschlägen befand. In dieser Liste waren bereits ihre gesamten Umsätze des heutigen Tages aufgelistet. Unsere Badekappen und eine neue Schwimmbrille für Simon setzte sie als letzte Position darunter, rechnte mit dem Taschenrechner 120+60+60-60 (wir vermuten es war 'buy 3 get one free') und schickte uns per Handzeichen mit dem Klemmbrett und der Liste zur Kasse, ca. 10 Meter von ihrem Tresen entfernt. Die Dame an der Kasse kontrollierte das ganze, rechnete ebenfalls mit dem Taschenrechner 120+60+60-60, stemelte alle drei Durchschläge auf dem Klemmbrett mit einem roten Stempel ab, stempelte desweiteren den Kassenbon und eine Kopie des Kassenbons, gab uns eine Papiertüte und schickte uns mit dem abgestempelten Kassenbon und dem Klemmbrett mit den drei Durchschlägen wieder zurück zu der Verkäuferin. Die stellte fest, dass an der Papiertüte ein Henkel fehlte, ging dann selbst zur Kasse, tauschte die defekte Tüte gegen eine mit Henkel um, kam zurück zum Verkaufstresen und packte unsere zwei Badekappen und die Schwimmbrille in die neue Tüte, mit der wir dann freudestrahlend zum Hotel zurückkehrten.

Fazit: ohne roten Stempel geht hier nichts.

 

18.03.2012

Endlich sind wir dazugekommen, mal wieder ein paar Bilder hochzuladen.

Der Look & See Trip ist jetzt vollständig und die ersten Impressionen aus unseren ersten 14 Tagen - viel Spaß.

 

 

17.03.2012

Nun sind wir schon zwei Wochen hier und freuen uns auf unser zweites Wochenende. Leider regnet es schon wieder.

 

Drei Stunden später: jetzt schneit es und die Temperatur ist gefühlt um 10 Grad gefallen. Es ist ziemlich windig so dass der Schnee waagerecht fällt.

 

Wir waren gerade in einem Supermarkt. Daran, dass man hier in der Fleischabteilung auf ein ungewöhnliches Angebot stößt, haben wir uns schon gewöhnt. Man findet dort die bekannten Hühnerfüße, Schweinenasen und allerlei Geflügel inkl. der Köpfe. Heute haben wir eine interessante Entdeckung im Obst-und Gemüsekühlregal gemacht. Eingepackt in eine Kunstoffschale und mit Klarsichtfolie überspannt lagen dort eine Hand voll kastaniengroße Larven. Wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen, dass sie sich noch bewegten. Auf der Verpackung war ein Aufkleber: 'fresh fruit'. Wir vermuten sie gehören zur Kategorie 'fruit', da sie aus der Erde geerntet wurden. Und daran, dass sie fresh sind, hatten wir keine Zweifel...  

 

11.03.2012

Heute ist Sonntag und wir haben unsere erste Woche in Shenyang gut überstanden. Nachdem uns die Stadt mit Regen und Schnee begrüßt hatte, scheint seit Mittwoch wieder die Sonne und es sind knapp unter Null Grad (-15°C), eigentlich sehr freundlich.

Unser erstes Wochenende hier haben wir damit verbracht die Umgebung, besonders die Einkaufsmöglichkeiten und deren Angebot, rund um das Hotel zu erkunden.

Wir sind von Sightseeing auf Sightsmelling umgestiegen. Hier gibt es einen großen Gewürzmarkt in einem Kaufhaus über 5 Stockwerke, in dem es Gewürze, Tee, Nüsse sowie allerlei Kuriositäten, wie z.B. getrocknete Seepferdchen, getrockneten Hirschpenis oder zu einem 10er Strauß an den Füßen zusammengebundene getrocknete Frösche gibt.

Außerdem waren wir bei IKEA. Das sieht genau so aus wie irgendwo in Deutschland, nur dass die Preisschilder auf Chinesisch und Englisch sind. Wir haben beobachtet, dass sich junge Chinesen gern gegenseitig in den Musterzimmern fotografieren, so als wäre das ihr Zimmer oder ihre Küche, in der sie garade gemütlich am Tisch sitzen.

 

08.03.2012

Heute ist Weltfrauentag und alle Chinesinnen - inkl. Sophie - haben einen halben Tag frei, um shoppen zu gehen! Es wurden Busse organisiert, die direkt vom BMW Werkstor zu den großen Einkaufszentren der Stadt fahren!

 

06.03.2012

Ich beschwere mich nicht mehr über den Regen - heute schneit es. Zum Glück gibt es viele Chinesen mit Schneeschaufeln, die die Straße räumen.

 

05.03.2012

Alle haben uns erzählt, dass es hier so trocken ist - da müssen wir uns schon fragen warum es heute den ganzen Tag regnet - und das an unserem ersten Tag hier in Shenyang.

Es ist unser erster Arbeitstag. Wir arbeiten an verschiedenen Standorten in Shenyang, die vom Stadtzentrum aus jeweils 50 Minuten Busfahrt in entgegengesetzte Richtungen liegen. Morgens fahren wir mit dem Werksbus 50 Minuten hin und abends wieder zurück.

 

04.03.2012

Wir (und alle Koffer) kommen gut (und gleichzeitig) in Shenyang an, ein Pick-up Service bringt uns zum Hotel. Unser One-Bedroom-Appartment ist riesig mit Schlafzimmer, Wohnzimmer (mit Küchenzeile) Bad und separatem WC - fast so groß wie unsere alte Wohnung. Hier bleiben wir bis unser Seecontainer ankommt, voraussichtlich also 8-10 Wochen.

 

03.03.2012

Jetzt wird es ernst - um 14:15 Uhr geht der Flug via Peking nach Shenyang.

Hoffentlich kommen diesmal auch alle Koffer mit uns zusammen an.

 

02.03.2012

Seit heute haben wir keinen festen Wohnsitz mehr in Deutschland - schon komisch. Die Wohnung ist übergeben, der Behördengang mit der Abmeldung ist erledigt (erstaunlicherweise eine Sache von nur 2 Minuten). Langsam wird es Zeit dass wir loskommen - So schön ist das Hotel nun auch nicht.

 

01.03.2012

So - das Auto ist auch weg - die Wohnung ist geputzt und fertig für die Übergabe.

 

29.02.2012

Die Möbelpacker sind fleißig. Seit 17:00 Uhr ist unsere gesamtes Hab und Gut unterwegs. Der Container für die Seefracht ist geschlossen und verplombt, die Kisten für die Luftfracht sind auf dem Weg zum Zwischenlager am Flughafen, unsere Küche ist auf dem Weg zum Lager nach Chemnitz (warum auch immer dahin). Der Rest liegt bei uns im Hotelzimmer in (oder neben) den Koffern.

 

26.02.2012

Das Abenteuer beginnt - wir ziehen um ins stilvolle Hotel Moosbichl - ein Geheimtip für Jagdtrophäen-Liebhaber. Aber das Zimmer ist groß genug für unsere vier Koffer plus sonstigem Kleinkram.

 

28.01. - 04.02.2012

Unser Look & See Trip.

Zur Begrüßung zeigt sich Shenyang von seiner kalten Seite: -25°C. Und das ist hier keine Seltenheit - aber die Sonne scheint (hilft aber auch nicht gegen die Kälte).

Davon lassen wir uns aber natürlich nicht vom Sightseeing abhalten. Zum Glück gibt es den Grande Cappucino bei Starbucks zum Aufwärmen.

 

Beim Medical-Check machen wir tapfer alle Untersuchungen mit:

Gruppenröntgen, Postschalter-Blutabnahme, Sehtest ohne Brille (Simon hat nur den größten Buchstaben erkannt...) und nicht zu vergessen eine Kniebeuge.

 

Eine Wohnung finden wir auch - 20ter Stock mit Blick auf den Fluß, zumindest bis das nächste Hochhaus gebaut wird - die Fundamente erkennt man schon.

 

Beim Essengehen helfen die Bilder auf der Speisekarte ungemein - beim zweiten Versuch haben wir auch das gute Schweinefleisch süß-sauer bekommen. Beim ersten Versuch waren die Garnelen im Teigmantel auch nicht schlecht - die sahen auf dem Bild aber auch aus wie Schweinefleisch süß-sauer :-).